Die Anfänge der Destillierkunst
Diese Anfänge liegen nämlich in grauer Vorzeit. Lange bevor wir Cognac kaufen konnten, bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung, brannten die Chinesen einen Schnaps aus Reiswein. Im Osten Indiens soll eine Urform des bis heute bekannten Arrak aus Reis und Rohrzucker bereits um 800 v. Chr. hergestellt worden sein und auch im alten Ägypten waren schon Destillierblasen bekannt – davon berichten jedenfalls erhaltene Reliefdarstellungen.
Die Wege, auf denen die heutzutage erdumspannende Destillierkunst ihre Reise um die Welt angetreten hat und durch die wir heute unseren beliebten Cognac kaufen können, liegen im Nebel der Geschichte. Deshalb gibt es auch Vorstellungen, wonach sie sich an den verschiedensten Punkten unseres Planeten geradezu ganz ohne Vorbilder entwickeln konnte. Zumal wenn man hört, dass die Entdecker bis dato vollständig unbekannter Pazifikinseln feststellten, dass die Menschen an Ort und Stelle mit den Herstellungsprozessen gebrannter Getränke schon durchaus vertraut waren.
In unseren Breiten lässt sich der Entwicklungsweg dann doch deutlicher erkennen: Die ältesten Aufzeichnungen über das Brennen von Weinen stammen aus dem frühen Mittelalter. Zu finden sind sie im Feuerbuch „Liber ad ignium comburendos hostes“ des Alchimisten Marcus Graecus aus dem 8. Jahrhundert. Aber bereits Aristoteles hatte eine Destillation von Meerwasser beschrieben und Cicero erwähnt einen aromareichen Rosenlikör – allerdings reicht dies nicht als Beweis, dass das Brennen alkoholischer Essenzen damals bereits allgemein geläufig war. Aber wann kam es zu dem Punkt, der dafür ausschlaggebend war, dass wir heute unseren Cognac kaufen können?
Erst nach dem Jahr 1000 häuften sich die entsprechenden Zeugnisse: So rühmte sich in der Mitte des 11. Jahrhunderts die berühmte Medizinschule Schola Medica Salernitana im süditalienischen Salerno der Entdeckung eines „Aqua Vita“, eines „Lebenswassers“. Ein Begriff, den wir heute noch hören, wenn wir Cognac kaufen. Der Philosoph und Franziskanerpater Ramon Llull, der viele Jahre seines Lebens im mallorquinischen Kloster Santuari de Cura auf dem Berg Randa verbracht hatte, beschrieb in seinen Schriften den Destillierprozess. Schon davor nannten die irischen und schottischen Kelten ihren Getreidebrand „uisgebeatha“ – und das war wohl der Urvater des Whiskys. Es finden sich auch Rezepte zur Likörbereitung in französischen Kochbüchern aus dem Jahr 1290, aber erst im 14. Jahrhundert begann die Bedeutung von Branntweinen als ein Genussmittel mit der Einführung verschiedener Spirituosen aus Italien.
Überall wurde nun Schnaps gebrannt, das „Lebenswasser“ hatte seinen Siegeszug vollendet – und wurde auch bald zu einem „Todeswasser“. Denn nirgendwo achtete man beim Cognac kaufen zunächst auf schädliche Bestandteile der Destillate. So dürfte der Alkoholmissbrauch damals oft direkt ins Siechenhaus geführt haben. Schon Theophrasus Bombastus Paracelsus, der einerseits so gepriesene und andererseits viel geschmähte Arzt und Schwarmgeist, zog im 16. Jahrhundert lehrend und heilend durch die Lande. Er hatte das Wort Alkohol für das Wort Weingeist eingeführt und dazu festgestellt (Zitat): „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift und nur die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“.
Ebenfalls im 16. Jahrhundert reichten die Fässer der Weinbauern der Charente, die ihre Weine mit Schiffen nach Holland versandten, nicht mehr aus. Grund waren die ständigen Kriege, die Frankreich seinerzeit führte und die den Weinbauern diese wichtigen Ressourcen entzogen, die zur Lagerung ihrer peu à peu anfallenden Weinüberschüsse so besonders notwendig waren. Sie entschlossen sich demnach, den Wein gewissermaßen zu konzentrieren, was nebenbei auch zur Einsparung notwendiger Schiffskapazitäten beitrug. Andere französische Distrikte folgten ihnen bald nach.
Ende des 19. Jahrhunderts zerstörte eine verheerende Reblausplage viele wertvolle Kulturen und die begehrten guten Tropfen aus Frankreich flossen immer schwächer – Cognac kaufen wurde zu einer schwierigen Angelegenheit. So kam es auch in anderen europäischen Ländern zur Entwicklung von Cognac-Brennereien. Gegen diese anwachsende Konkurrenz entschlossen sich die Franzosen Anfang Mai des Jahres 1909 zum Erlass eines Gesetzes, wonach einzig und allein nur jene Weinbrände als Cognac bezeichnet werden dürfen, die um die Stadt Cognac herum und nach genau festgelegten Methoden gebrannt werden dürfen. Durch den Versailler Vertrag wurde schließlich auch Deutschland gezwungen, auf die Bezeichnung „Cognac“ für seine Weinbrände zu verzichten. So wird sichergestellt, dass beim Cognac kaufen auch wirklich originaler Cognac gekauft wird.