Gin Tonic Rezept und Zubereitung
Für einen echten Gin Tonic braucht man neben Longdrink-Gläsern und einer Hand voll Eiswürfeln nur zwei Zutaten: ein bitteres Tonic Water und einen guten Gin. Meistens wird ein Gin Tonic zudem mit Gurken-, Zitronen- oder Limettenscheiben garniert. Doch schon beim Mischungsverhältnis gehen die Meinungen auseinander. Während auf Uni-Partys gerne 1:1 gemischt wird, bevorzugt man in gesetzteren Etablissements oft ein Verhältnis von 1:4. Die meisten Gin-Tonic-Genießer halten sich jedoch an ein Mischverhältnis irgendwo dazwischen. Das Standardrezept für einen typischen Gin Tonic sieht in etwa wie folgt aus, persönliche Vorlieben haben hier natürlich den Vorzug.
Zutaten
4 cl Gin
160 ml Tonic Water
Eiswürfel
Garnitur
Perfektes Glas
Klassische Longdrink Gläser mit mindestens 300ml Fassungsvermögen, je nachdem wie viel Eis man verwenden möchte.
Zubereitung
Zunächst kommt das Eis ins Glas, dann werden der Gin und das Tonic Water nacheinander eingegossen und im Glas miteinander vermischt. Danach wird der fertige Drink nach Belieben garniert. Die Art der Zubereitung im Glas ist übrigens typisch für Highball-Drinks, zu denen der Gin Tonic gehört. Um einen perfekten Gin Tonic zu gewährleisten ist es wichtig, das Glas und das Tonic Water vorzukühlen, da somit die Schmelzwasserabgabe verringert und eine perfekte Trinktemperatur sichergestellt werden.
Bei einem so einfachen Rezept wird schnell klar, dass die wenigen Zutaten eine große Rolle beim Geschmack des fertigen Drinks spielen: Manche Barkeeper verwenden beispielsweise ausschließlich London Dry Gin, der durch seine starke Wacholdernote beeindruckt, andere schwören auf mit Wurzeln oder edlen Gewürzen wie Safran abgerundete Dry Gin Varianten. Auch Tonic Water gibt es heutzutage mit unzähligen Geschmacksnuancen, von Kakao bis hin zu Hibiskusblüten bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Für viele Kunden ist dieses Angebot aber fast schon zu umfangreich, weshalb wir hier die unserer Meinung nach besten Varianten kurz vorstellen.
Gängige Ginsorten
Auch wenn es weltweit hunderte verschiedene Ginmarken gibt, unterscheidet man eigentlich eine relativ überschaubare Anzahl an echten, offiziell erfassten Ginsorten, die entweder durch ihre Herkunft oder besondere Herstellungsart gekennzeichnet werden. Außerdem gibt es natürlich noch unzählige inoffizielle Varianten der Wacholderspirituose, die oft in kleinen Brennereien hergestellt werden und nicht offiziell gelistet sind.
Die Klassiker: Dry Gin und London Dry Gin
Die Bezeichnung Dry Gin ergibt sich aus der Bestimmung, dass Gins dieser Art kein Zucker zugegeben werden darf, was jedoch nicht immer eingehalten wird. Allerdings darf Dry Gin im Gegensatz zum strenger produzierten London Dry Gin mit künstlichen Aromen versetzt werden, um den Geschmack zu verändern. Beim London Dry Gin darf der Wacholder-Geschmack aber ausschließlich mit pflanzlichen Aromen und Gewürzen verfeinert werden. London Dry Gin kann – entgegen der weit verbreiteten gegenteiligen Annahme – auch außerhalb von London hergestellt werden, da die Bezeichnung nicht geographisch geschützt, sondern historischer Natur ist. Dry Gin und London Dry Gin gehören in Deutschland eindeutig zu den beliebtesten Ginsorten und sind in jedem gut sortierten Spirituosengeschäft von einer großen Anzahl an Herstellern verfügbar. Ein köstlicher Dry Gin ist beispielsweise der Alpengin Austrian Dry Gin 43 % und mit dem Hayman's London Dry Gin 41,2 % kann man in der Kategorie London Dry Gin nichts falsch machen.
Distilled Gin: Doppelt hält besser
Als "Distilled Gin" – zu denen auch Dry Gin und London Dry Gin gehören ‒ dürfen nur die Gin-Sorten bezeichnet werden, die mehr als einmal destilliert wurden. Dieser Gin muss einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % aufweisen und besticht durch ein sehr feines Aroma. Nach dem ersten Destillationsprozess darf der Gin außerdem nicht weiter aromatisiert werden, sondern nur noch mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt werden. Die meisten hochwertigen Gins wie der Tanqueray RANGPUR Distilled Gin 41,3 % sind übrigens Distilled Gins.
Old Tom Gin: Vollmundig und süß
Dieser nach seinem Erfinder benannte Gin ist für seinen süßeren Geschmack bekannt. Ein Beispiel für einen gelungenen Old Tom Gin ist der Ableforth's Bathtub Gin Old Tom 42,4 %.
Sloe Gin: Süß und fruchtig
Eigentlich gehört der Sloe Gin gar nicht in die Kategorie "Gin", denn er wird in der EU-Spirituosenverordnung als Likör eingeordnet. Trotzdem darf er, auch wenn der Alkoholgehalt mit ca. 30 % unter dem Mindestalkoholgehalt liegt, als Gin bezeichnet werden. Sloe Gin selbst wird nicht destilliert sondern angesetzt, die Zutaten (Beeren der Schlehe, Kräuter und Zucker) werden bei dieser Variante in bereits destillierten Gin eingelegt, um die spezifischen Aromen und Farbstoffe zu erzielen. Der süße, rötliche Sloe Gin wie der Monkey 47 Schwarzwald Sloe Gin 29 % wird oft pur oder "on the rocks" getrunken und eher selten mit Tonic gemischt.
Gängige Tonic Water
Tonic Water ist eine britische Erfindung und wurde ursprünglich von britischen Besatzern in Indien genutzt.
Tonic Water wird aus der Rinde des Chinabaums, Wasser und Kohlensäure hergestellt und enthält von Natur aus einen hohen Anteil an Chinin, weshalb es früher von den Briten zur Bekämpfung von Malaria eingesetzt wurde. Um den bitteren Geschmack des kohlesäurehaltigen Getränks zu überdecken, wurde zunächst mit Zucker und Zitronensäure nachgeholfen, die Kombination mit dem wohlschmeckenden und damals schon weit verbreiteten Gin wurde dann später als Gin Tonic weltweit bekannt. Das erste Tonic Water wurde tatsächlich bereits 1858 in England patentiert, erfunden wurde das aufgrund des hohen Chiningehaltes unter UV-Licht bläulich schimmernde Getränk aber bereits früher. Heute gibt es Tonic Water in unterschiedlichen Ausführungen, die wir hier kurz vorstellen möchten:
Klassisches Tonic Water
Diese Variante ist in jedem Supermarkt zu finden und bietet die typisch bittere Note. Diese Tonics eignen sich sehr gut für Drinks, die den Eigengeschmack des Gins möglichst gut hervorheben sollen. Insgesamt schmecken klassische Tonic Water meistens recht frisch und ergänzen somit den Geschmack des Gins perfekt. Beispiele für gute klassische Tonic Water sind 1724 Tonic Water, Thomas Henry und Fentimans.
Tonic Water mit Geschmack
Natürlich kann man auch Tonic Water mit Botanicals wie Kräutern oder Wurzeln versetzen, was den Geschmack sowie die Farbe des Getränks beeinflusst. Diese Tonic Water eignen sich bestens für Gins, die keinen starken Eigengeschmack haben. In einem mit aromatisierten Tonic Water gemischten Gin Tonic ist es oft sogar dominanter im Geschmack als der Gin selbst.
Leichtes Tonic Water
Wem die fruchtig-würzigen Tonic-Varianten geschmacklich zu dominant sind, der kann auch auf leichtes bzw. Dry Tonic Water zurückgreifen. Diese sind die optimale Wahl, wenn man von einem bestimmten Botanical im Gin besonders viel schmecken möchte oder generell die etwas bittere Note des Tonics nicht mag. Dry Tonic enthält meistens nur sehr wenig Zitronensäure und Zucker, dafür aber einen ordentlichen Schuss Kohlensäure.
Welcher Tonic für welche Ginsorte?
Natürlich gibt es hierbei keine fest definierten Regeln, da der persönliche Geschmack jedes Menschen verschieden ist. Man kann bei der Kombination von Gin und Tonic jedoch ein paar kleine Tipps im Hinterkopf behalten:
- Kommt in einer Ginsorte beispielsweise die Wacholdernote besonders stark zum Vorschein, sollte man sie am besten mit einem bitter-herben Tonic Water abrunden.
- Gins mit vielen deutlichen Geschmacksnuancen verlangen nach einem milden, ausbalancierten Tonic ohne viel Eigenaroma. So kann der Gin sein Aroma voll entfalten und wird nicht zu stark beeinflusst.
- Nimmt man beispielsweise einen mit Kräutern verfeinerten Gin, passt dazu oft sehr gut ein Tonic Water, welches mit den gleichen Botanicals angesetzt wurde. So wird das gewünschte Aroma schön unterstrichen und kommt noch besser zur Geltung.
Gin Tonic Garnituren
Wie die meisten Long Drinks wird Gin Tonic natürlich in erster Linie mit Eis getrunken, auch wenn man das heutzutage wohl kaum noch als richtige Garnitur durchgehen lassen kann. Während der Drink im Sommer gerne mit fein gehobelten Gurkenscheiben oder Zitronen- sowie Limettenscheiben garniert wird, sind der Fantasie spätestens durch die unzähligen Trends der internationalen Barkeeper-Szene keine Grenzen mehr gesetzt! Heute dürfen es gerne auch getrocknete Beeren, Zimtstangen oder grob gemahlene Pfefferkörner sein. Wichtig ist aber nach wie vor: Die Garnitur sollte zur Basismischung passen und im besten Fall natürlich sowohl optisch als auch geschmacklich harmonieren. Es lohnt sich definitiv, mit neuen Garnituren zu experimentieren.
Extravagante Gin Tonic Varianten für besonders Mutige
Aufgrund der enormen Beliebtheit von Gin Tonics haben experimentierfreudige Barkeeper und Hobbymixologen im Laufe der Jahre zahlreiche ausgefallene Varianten entwickelt. Will man auf den Alkohol verzichten, kann alkoholfreier Gin wie der Berliner Brandstifter alkoholfrei für diese Gin Rezepte verwendet werden. Wir stellen dir zwei Varianten vor.
Gin Tonic mit Zimt und Orange
Diese auf den Balearen beliebte Gin Tonic Variante erfrischt im Sommer und sorgt dank der Zimtstangen auch im Winter für die richtige Stimmung.
Zutaten
6 cl Old Tom Gin
12 cl mildes Tonic Water
1/2 Bio Orange
1 Zimtstange
Perfektes Glas
Longdrink Glas
Zubereitung
Schäle zunächst Zesten von der Orange. Um die ätherischen Öle infundieren zu lassen, flämme die Zimtstange mit einem Feuerzeug von allen Seiten an. Fülle das Glas bis zum Rand mit Eis und gib anschließend den Gin und das Tonic Water dazu. Drücke ein bis zwei Orangenzesten über dem Glas zusammen, um die ätherischen Öle freizusetzen. Wische mit den Zesten einmal um den Glasrand und gib sie mit ins Glas. Rühre mit einem Stirrer oder Löffelstil einmal um.
Gin Tonic mit Grapefruit und Estragon
Für ein vollumfassendes Geschmackserlebnis aus frisch sauer, süß, bitter, lieblich und herb mixe dir diese köstliche Gin Tonic Variante mit Grapefruit und Estragon.
Zutaten
6 cl Old Tom Gin
0,2 l Dry Tonic Water
1/2 Grapefruit
1/4 Bund Estragon
Perfektes Glas
Stielglas
Zubereitung
Ziehe einige Zesten der Grapefruitschale ab. Gib den Gin und Grapefruitsaft in das Glas und fülle es mit Tonic Water auf. Zerdrücke die Grapefruit-Schale ein bisschen in der Hand und dann über dem Getränk aus, um die ätherischen Öle freizusetzen. Danach kommt die Schale mit in das Glas und wird mit dem Löffel etwas verrührt. Als Garnitur verwendet man bei diesem Rezept einen Viertel Bund frischen Estragon und viel Eis.