Herkunft und Geschichte
Der Champagner wurde eigentlich eher zufällig erfunden. Bis in das 17. Jahrhundert waren Weine, die zur Bläschenbildung neigten, eher verpönt. Die Briten aber waren die ersten, die den Geschmack eines Weines mit Kohlensäure zu schätzen wussten. Die Idee des Champagner-Qualitätsweines war geboren; bis heute ist der Erfolg des Trendgetränkes ungebrochen. Egal ob zu Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenjubiläen: Ein erlesener Qualitätsschampus ist immer die erste Wahl.
Damit sich ein Qualitätsschaumwein tatsächlich Champagner nennen darf, muss er einige wichtige Auflagen erfüllen. Damit grenzt er sich klar vom Sekt oder dem gewöhnlichen Schaumwein ab. Wie vorweg bereits erwähnt, kommt der Champagner ausschließlich aus der Champagne in Frankreich. Ein weiteres Kriterium: Das Getränk muss anders als Rot- oder Weißwein zwingend aus mehreren Rebsorten hergestellt werden. In der Regel kommen zwei unterschiedliche primäre Trauben zum Einsatz: Die rote Rebsorte Pinot Noir sowie die weiße Rebsorte Chardonnay. Traditionell werden die Trauben von Hand geerntet. Die Lese erfolgt je nach Wetterlage zwischen Anfang September und Anfang Oktober. Nach der Lese per Hand werden die Trauben vorsichtig gepresst, ehe sie einer ersten alkoholischen Gärung unterzogen werden. Jede Rebsorte wird dabei in einem separaten Fass gegärt. Ergebnis dieser alkoholischen Gärung ist ein Weißwein. Nach einer Reifezeit von etwa fünf Monaten erfolgt dann die sogenannte Assemblage. Der Kellermeister entscheidet dann, welche Weine gemeinsam für die zweite Gärung zusammengefügt werden.
Das ist der wohl wichtigste Moment im Prozess der Champagnerherstellung, denn er entscheidet maßgeblich über den Geschmack. Für diese zweite Gärung wird der Wein in Flaschen abgefüllt. Ihm wird eine Mischung aus Zucker und Hefe zugesetzt, die für die typische Bildung von Kohlensäure sorgt. Nun wird die Champagnerflasche mit einem Kronkorken verschlossen. Er hat an seiner Unterseite eine Plastikkapsel. Sie soll verhindern, dass die für den Champagner so typischen Bläschen wieder entweichen. Diese als Bidule bezeichnete Kapsel hat einen weiteren Zweck: In ihr sammelt sich der Bodensatz, der sich während der Lagerung bildet. Die zweite Gärung findet meist von März bis Mai im Folgejahr nach der Lese statt.
Irgendwann ist es dann an der Zeit, den Wein von der Hefe zu trennen. Zu diesem Zweck werden die Flaschen genau 21 Tage lang gerüttelt, sprich ein Zehntel um die eigene Achse gedreht. Bei sehr kostspieligen Exemplaren erfolgt dieses Verfahren teilweise noch manuell. Zugegeben, diese Arbeit ist recht monoton. Dennoch schaffen erfahrene Rüttler sage und schreibe 50.000 Flaschen am Tag. Ist die Hefe dann im Flaschenhals angekommen, muss sie entfernt werden. Diesen Vorgang nennt man Degorgieren. Dabei muss man aufpassen, dass nicht zu viel des erlesenen Getränks entweicht. Um das zu verhindern, taucht man den Hals der Flasche in ein Eisbad. So gefriert die Hefe und es kommt beim Öffnen der Flasche zu nur minimalen Verlusten des Schaumweins. Danach ist es wichtig, dass der Champagner in einem möglichst kalten Keller gelagert wird. Je kälter seine Umgebungstemperatur, desto feiner werden die charakteristischen Bläschen. Champagner kann mehrere Jahre gelagert werden. Vorgeschrieben ist eine Mindestlagerzeit von 15 Monaten für jahrgangslose Qualitätsschaumweine und drei Jahre für Jahrgangschampagner.
Ähnlich wie beim Wein gibt es auch beim Schampus verschiedene Rebsorten, aus denen er hergestellt wird. Die bekanntesten sind Chardonnay und Pinot Noir. Schampus ist in der Regel trocken, der Geschmack allerdings variiert je nach Sorte. Er reicht von fruchtig-blumig bis hin zu fein-herb und kann mit diversen Aromen versetzt sein. Auch hier ist die Auswahl beachtlich: Einige der Schaumweine schmecken nach Früchten wie Erdbeeren oder Himbeeren, wieder andere haben ein Aroma nach Lakritz und selbst der Geschmack eines Hefezopfes im Trendgetränk ist keine Seltenheit. Je nach Geschmack ist Schampus also nicht nur zum Anstoßen zu einem besonderen Anlass geeignet, sondern auch ein idealer Begleiter zum Essen. Einige Sorten korrespondieren hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten; wieder andere servierst du am besten zu herzhaften Fleischgerichten.
Die beliebtesten Sorten und Marken
Du bist auf der Suche nach den beliebtesten Champagnersorten? Die Liste der beliebtesten Getränke dieser Kategorie führt klar der Möet an. Seine Erfolgsgeschichte begann im Jahr 1742, als Claude Moët Wein aus der Champagne nach Paris exportierte. Dessen Enkel wiederum war ein enger Freund von Napoleon Bonaparte, der immer einen Vorrat des edlen Tropfens bei seinen Feldzügen dabei hatte. Noch heute ist der Moet der eindeutige Marktführer in der Champagnerproduktion weltweit. Das Weingut in der Champagne hat eine riesige Fläche von 1.150 Hektar.
Auch der Dom Perignon ist einer der exquisiten Schaumweine, mit denen du grundsätzlich keinen Fehler machst. Mit dem Moet hat er einiges gemeinsam, denn er wurde nach einem Benediktinermönch benannt, mit dem Claude Moët befreundet war. Diese Sorte ist allerdings nicht ganz preiswert. Je nach Jahrgang zahlst du etwa 160 Euro für eine Flasche. Der Brut Vintage 2008 ist eine der beliebtesten Varianten des Dom Pérignon, der mit seinen floralen Noten und einem leichten Geschmack nach Anis und Minze überzeugt. Bist du bereit, noch tiefer in die Tasche zu greifen und für eine Flasche 350 Euro zu bezahlen, sieh dir einmal den Perrier-Jouët Belle Epoque Blanc de Blancs an. Ihn erkennst du gut an seiner einzigartigen Flasche im typischen Jugendstildesign. Als echte Champagnerikone bekannt, kann aber auch der Inhalt voll und ganz überzeugen. Deutlich preisgünstiger ist der Pommery Brut Royal-Champagner: Die 0,75-Liter Flasche kannst du bereits für etwa 35 Euro erwerben. Folgende weitere Champagnermarken genießen ebenfalls einen exzellenten Ruf:
- Baron Albert
- Bollinger
- Feuilatte
- Deutz
- Louis Roederer
Lanson White Label Sec-Dry ist ein weiterer Champagner, der zum recht erschwinglichen Preis erhältlich ist. Der in einer ansprechenden weißen Flasche gelagerte Qualitätswein zeichnet sich durch seinen klar erkennbaren fruchtigen Geschmack nach Birnen aus.
Vielleicht magst du auch lieber einen Roséchampagner, denn dieser hat sich in jüngster Zeit zu einem echten Trendgetränk entwickelt. Vom Geschmack her ist er deutlich fruchtiger als der klassische Brut-Champagner. Ein beliebtes Beispiel ist der Besserat de Bellefon Champagne Rosé Brut, der den Gaumen sanft und leicht mit verführerischen Waldbeeren streift. Hast du deinen Lieblingschampagner gefunden, serviere ihn am besten stilvoll in einem Champagnerglas oder Sektkelch und gut gekühlt. Zu diesem Zweck eignet sich ein Champagnerkühler oder für größere Festlichkeiten eine mit Eis gefüllte Champagnerschale am besten. Die optimale Trinktemperatur unterscheidet sich übrigens deutlich von Rot- oder Weißwein. Während man Rotwein eher warm bei bis zu 20 Grad Celsius servieren sollte, wird Champagner am besten bei sieben Grad Celsius serviert. Ein Weinthermometer kann dabei helfen, die optimale Temperatur zu bestimmen. Einige tun sich leider schon mit dem Öffnen der Champagnerflasche schwer und schaffen es nicht, das unfallfrei hinzubekommen. Dabei ist der Trick sehr einfach: Nicht der Korken sollte gedreht werden, sondern die Flasche.
Ein spezieller Champagneröffner tut es natürlich ebenso. Damit der Schaumwein sich optimal entfalten kann, ist zu guter Letzt das richtige Glas von Vorteil. Ein gewöhnliches Sektglas geht natürlich immer. Noch besser aber ist ein spezielles Champagnerglas, am besten in Tulpenform.
Der Unterschied zu Schaumwein und Sekt
Häufig wird Schampus in einem Atemzug mit Schaumwein und Sekt genannt. Das ist so nicht ganz richtig, denn es gibt einige prägnante Unterschiede. Sekt und Qualitätsschaumwein unterscheiden sich maßgeblich in ihrem Herstellungsverfahren. Beim Sekt erfolgt die Gärung meist in großen Tanks; die Reifezeit liegt meist bei gerade einmal neun Monaten. Auch eine Zweitgärung in der Flasche wie beim Champagner ist beim Sekt nicht vorgeschrieben. Eindeutige Unterschiede gibt es auch bei der Herkunft. Ein Qualitätsschaumwein darf ausschließlich aus Frankreichs nördlichstem Weinanbaugebiet, der Champagne, stammen. Der Alkoholgehalt unterscheidet sich ebenfalls maßgeblich: Sekt ist ein Schaumwein, der einen Alkoholgehalt von mindestens zehn Prozent haben muss. Der Mindestalkoholgehalt bei Champagner liegt dagegen bei zwölf Prozent.
Verschieden Arten und ihre Geschmäcker
Fazit: Der feinschaumige Perlwein ist definitiv etwas für die besonderen Momente des Lebens. Für den täglichen Genuss ist er viel zu schade. Dennoch sollte eine der vorgenannten erlesenen Champagnersorten unbedingt einen Stammplatz in deiner Hausbar bekommen.