Wie wird Whisky hergestellt?
Die Herstellung von Whisky ist nun wirklich kein Vorhaben, das man auf die Schnelle in der eigenen Küche durchführt, indem man sich einen Kilt überzieht, Großvaters altes Whisky Rezept vom Dachboden zur Hand nimmt, die Whisky Zutaten in einen Topf wirft und mit dem Dudelsack für die richtige Stimmung sorgt. Um dir eine Vorstellung davon zu geben, was dich wirklich erwartet, wenn du Whisky selber machen möchtest, wollen wir den Vorgang der Whisky Herstellung hier kurz beschreiben. Um dir einen ersten Eindruck zu verschaffen, sind die Darstellungen hier allerdings stark verkürzt und vereinfacht. Lies dir am besten erst diese kurze Übersicht durch und überlege dann, ob du noch weiter ins Detail gehen möchtest.
Will man Whisky herstellen, muss man sich zunächst für eine Whiskysorte bzw. eine Getreideart entscheiden. Hier ist ein kurzer Überblick, welches Getreide für welchen Whisky verwendet wird:
Bourbon Whiskey: mindestens 51 % Mais sowie anderes Getreide (meist Roggen oder Gerste)
Malt Whisky: gemälzte Gerste
Grain Whisky: jedes beliebige Getreide, meist Weizen oder Mais
Blended Whisky: Mischung ("Verschnitt") verschiedener Malts, Grains oder Malts und Grains
Rye Whiskey: mindestens 51 % Roggen sowie anderes Getreide (meist Mais oder Gerste)
Hat man sich für ein Getreide entschieden, muss man den Zucker darin verfügbar machen: bei den Malt Whiskys durch die Befeuchtung und Keimen der Gerste, bei Bourbon durch das Kochen des Mais. Dieses Keimen muss schließlich auch wieder gestoppt werden, indem das Getreide gedarrt (und ggf. geröstet) wird. Danach wird das Getreide geschrotet, um es dann in einem Maischebottich mit heißem Wasser zu mischen, was den Zucker herausspült, welcher für die Gärung benötigt wird. Diese wird durch die Zugabe von Hefe gestartet.
Danach geht es an die Destillation. Man brennt den Whisky entweder in Column Stills (Säulenbrennverfahren) oder Pot Stills (Kupferbrennblasen). Normalerweise brennt man Whisky zwei- bis dreifach. Danach geht es an die Lagerung in Eichenfässern, die meist 3–25 Jahre in Anspruch nimmt.
Fassen wir es kurz zusammen: Du musst dir lediglich hochspezialisierte Ausrüstung und hochwertige Rohstoffe besorgen, für Laien gefährliche sowie aufwendige Arbeitsschritte durchführen, anschließend mehrere Jahre warten, und wenn alles gut geht, hast du eigenen Whisky hergestellt, der trinkbar ist.
Zugegeben, das ist etwas überspitzt dargestellt, denn natürlich haben Hobbydestillateure bereits erfolgreich Whisky hergestellt. Allerdings muss man angesichts des hohen Aufwands, der geringen Menge und den potenziellen Gefahren eine echte Leidenschaft für den Herstellungsprozess haben, also eher den Weg als Ziel ansehen. Denn eine rentable Möglichkeit, sich dem Markt zu widersetzen und autark zu trinken, indem man Whisky einfach selbst herstellt, ist in diesem Fall sicherlich nicht gegeben.
Warum wollen manche Leute Whisky selbst machen?
Der Drang, Dinge selbst machen zu wollen, die man faszinierend findet, ist ein nur allzu menschliches Bestreben. Und da die Zutaten für Whisky einfach zu beschaffen sind, liegt die Idee für Whisky-Begeisterte nahe, ihn zu Hause selbst herzustellen. Doch während man z. B. für Likör nur Obst aus dem Garten, gekauften Trinkalkohol, Zucker und etwas Zeit zum Infundieren benötigt, ist für die Herstellung von Whisky eine spezielle Ausrüstung notwendig. Zudem ist sie langwierig und oft auch illegal.
Auch der Gedanke, durch die eigene Herstellung von Whisky Geld zu sparen, ist dadurch hinfällig. Neben den Investitionskosten ist zudem die Menge, die man ohne große Pot oder Column Stills selbst brennen kann, viel zu gering, um rentabel zu sein. Und da man bereits sehr guten Whisky für wenig Geld erhält, ohne ihn jahrelang reifen lassen zu müssen, scheidet also auch der Faktor Geldersparnis aus.
Bleibt noch die Motivation, als Geschenk Whisky selber machen zu wollen: "Onkel Walter liebt Whisky, machen wir ihm zum 60. Geburtstag doch seine eigene Sorte." Was auf den ersten Blick wie die perfekte Geschenkidee klingen mag, ist auf den zweiten doch eher ungeeignet. Zum einen müssen Geschenke so bereits mindestens drei Jahre im Voraus geplant werden, zum anderen ist es sehr wahrscheinlich, dass echte Whisky-Kenner wie Onkel Walter einen von Meister-Distillern und -Blendern professionell hergestellten und jahrzehntelang gereiften Whisky jenem aus der Garage des Neffen vorziehen.
Wenn du also Zeit, Geld sowie Mühe sparen und Onkel Walter glücklich machen willst, besorge dir besser den A.D. Rattray Cask ORKNEY 18 Years Old Single Malt Scotch Whisky Limited Edition 46 % Vol. 0,7 l, der passenderweise bereits in einer Geschenkbox erhältlich ist.
Darf man Whisky legal selbst brennen?
Seit Januar 2018 ist die Alkoholherstellung durch Destillation in Deutschland nur noch gewerblich in Verschluss- oder Abfindungsbrennereien erlaubt. Somit ist auch die private Nutzung der bis dahin erlaubten Kleindestilliergeräte mit einem Fassungsvermögen bis 0,5 Litern nicht mehr zulässig.
In Österreich ist das private Brennen lediglich mit Kleindestilliergeräten von maximal 2 Litern Fassungsvermögen erlaubt. Darüber hinaus dürfen land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Anmeldung beim Zollamt zu einem vergünstigten Steuersatz Schnaps brennen (nicht mehr als 200 l pro Jahr).
In der Schweiz darf man Kleindestilliergeräte mit maximal 3 Liter Fassungsvermögen nutzen, um ätherische Öle und Kräuteressenzen herzustellen. Schnapsbrennen ist in der Schweiz ohne Konzession nicht erlaubt.
Sollte man Whisky selbst herstellen?
Wir glauben an den mündigen Whisky-Trinker und präsentieren deshalb eine Übersicht der Vor- und Nachteile der Whisky Herstellung zu Hause, ohne deine Entscheidung zu beeinflussen, ob du Whisky selber machen solltest:
Vorteile:
- Du hast deinen eigenen Whisky hergestellt
Nachteile:
- Hohe Investitionskosten für einen geringen Ertrag
- Extrem lange Wartezeit
- Die private Destillation ist in Deutschland und der Schweiz illegal; in Österreich nur mit Destillenvolumen von maximal 2 Litern erlaubt
- Privates Schnapsbrennen ist gefährlich
- Master Distiller und Blender erlernen ihren Beruf in jahrelanger Ausbildung; es darf bezweifelt werden, dass man als Amateur eine annähernd gleichwertige Qualität erreicht
Solltest du dich also dafür entscheiden, die Whisky Herstellung lieber den Profis zu überlassen, dann kannst du dir im Folgenden drei herausragende Beispiele von Whiskys ansehen, deren Qualität man in der eigenen Hobbydestille mit Sicherheit nicht erreicht. Hier sind jeweils ein Scotch Whisky, ein Irish Whiskey und ein Bourbon:
Laphroaig Triple Wood 48 % Vol. 0,7 l in Geschenkbox
Würdest du einen Scotch Whisky in der Art eines Laphroaig Triple Wood selbst herstellen wollen, bräuchtest du drei verschiedene Fässer für die Reifung: ehemalige Bourbonfässer aus amerikanischer Eiche, Oloroso-Sherryfässer aus europäischer Eiche und Quarter Casks. Diese dreifache Reifung löst im Zusammenspiel mit der stark getorften Gerste eine intensiv vollmundige und doch weiche Geschmackserfahrung aus. Die offensichtlichen Holz- und Torfnoten werden von fruchtigen Anklängen umgarnt und lassen Kenner gleich dreifach seelig werden. Und von dem eigentlichen Highlight dieses hochklassigen Whiskys, der olkaftorischen Erfahrung, haben wir noch gar nicht berichtet – schreib uns in die Kommentare, was du erriechen kannst!
Redbreast 12 Years Old Single Pot Still Irish Whiskey 40 % Vol. 0,7 l in Geschenkbox
Wer in Sachen Irish Whiskey auf keinen Fall etwas falsch machen möchte, sollte sich für diesen irischen Single Pot Still Whiskey entscheiden, denn der 12 Jahre in amerikanischen Bourbonfässern und spanischen Sherry-Casks gereifte Redbreast begeistert sowohl Anfänger als auch Kenner. Die Nase ist etwas komplexer und intensiver als bei den meisten anderen Irish Whiskeys, der Geschmack cremig-weich mit fruchtigen Nuancen aus den Sherry-Fässern und einem Abgang, in dem das Eichenholz schön durchkommt. Dieser Irish Whiskey kann mit den ganz Großen seiner Zunft mithalten und ist somit ein echtes Schnäppchen.
Four Roses Bourbon 40 % Vol. 1 l
Dieser Four Roses Bourbon aus der geschichtsträchtigen Four Roses Distillery in Lawrenceburg, Kentucky, ist ein Blend aus 10 verschiedenen Whiskys – würde man diesen Whisky selber machen wollen, hätte man also allerhand zu tun. Durch diese komplexe Komposition entsteht eine enorme Vielfalt an Aromen, die sich aber perfekt die Waage halten und so für einen überaus milden Geschmack sorgen, der nie langweilig wird. Dieser einsteigerfreundliche Bourbon ist zudem die ideale Wahl für einen Whisky Sour und besticht durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.