Branntwein
Branntwein ist ein allgemeiner Begriff für Spirituosen, die durch Destillation (Brennen) von gegorenen Flüssigkeiten hergestellt werden. Nach dem Österreichischen Lebensmittelhandbuch ist ein Branntwein (oder "Weindestillat") ein "ausschließlich aus geeignetem Wein in herkömmlichen Verfahren durch Destillation hergestelltes Erzeugnis". Die Ausgangsstoffe können vielerlei Art sein – zum Beispiel vergorene Trauben, vergorene Obstsäfte, Zuckerrohrmelasse, oder Gersten-, Weizen- oder Roggenmalz.
Es gibt diverse Branntweinsorten, die aus unterschiedlichen Regionen der ganzen Welt kommen. Wie schon erwähnt variieren die Zutaten und die Destillation sowie die Reifeprozesse können sich von Region zu Region unterscheiden. Jedoch gilt: Wenn die Spirituose durch die Destillation eines Fruchtweins hergestellt wird, handelt es sich um einen Branntwein – ganz gleich, wo die Produktion stattfindet.
Ein Branntwein kann einen Alkoholgehalt von 30–60 Volumenprozent haben, meist sind es aber um die 40 Volumenprozent. Branntweine werden in Flaschen abgefüllt verkauft. Es ist üblich, einen Branntwein nach dem Essen als Digestif zu genießen oder ihn zum Dessert, zum Käse oder zur Zigarre zu servieren.
Namensgebung bei Branntwein
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Branntweine genauer zu bezeichnen. Auf dem Etikett kann einerseits schlicht und einfach die Aufschrift "Branntwein" zu lesen sein – es könnte aber auch der Markenname oder die Region darauf vermerkt sein.
Weiterhin kann die verwendete Fruchtsorte namensgebend sein, was im Vereinigten Königreich oft der Fall ist. Dort heißen die Spirituosen dann zum Beispiel Apfel- oder Traubenbranntwein.
Anders als in England wird der Branntwein im deutschsprachigen Raum meist schlicht Branntwein genannt. Allerdings gibt es hier auch einige Branntweine, die als Marke einen Kultstatus haben. Dazu gehört zum Beispiel Asbach.
Wie schon erwähnt kann ein Branntwein auch nach einer Region benannt sein. Die drei bekanntesten Regionen, die namensgebend für verschiedene Branntweine sind, liegen in Frankreich – Armagnac, Calvados und die Region um Cognac.
Du hast richtig gelesen: Cognac. Cognac ist der wohl edelste und vielleicht beliebteste Branntwein. Im Folgenden werden wir uns dieser berühmten und köstlichen Variante widmen.
Cognac
Cognac ist als wohl edelster Branntwein nach einer kleinen Stadt im Südwesten Frankreichs benannt, wo der berühmte Tropfen schon seit mehr als dreihundert Jahren aus den einzigartigen Trauben der Region hergestellt wird.
Namensgebung und Produktionsregeln bei Cognac
Es gibt strenge Regeln für die Produktion von Cognac – der Name ist also deutlich geschützter und natürlich eine viel spezifischere Bezeichnung als "Branntwein". Eine der Regeln ist, dass für die Herstellung nur ganz bestimmte Rebsorten zugelassen sind. Weiterhin wird Cognac nicht nur einmal, sondern gleich zweimal in den beeindruckenden kupfernen Brennblasen destilliert. Zu den Regeln gehört auch, dass Cognac mindestens zwei Jahre in französischen Eichenholzfässern reifen muss. Sind diese Dinge nicht alle gegeben, dann ist es eben auch kein Cognac.
Unterschiede zwischen Branntwein und Cognac
Es ist sicher schon deutlich geworden, dass zwischen Branntwein und Cognac ein paar Unterschiede bestehen. Generell gilt: Jeder Cognac ist auch ein Branntwein, doch nicht jeder Branntwein ist auch ein Cognac. Das hat verschiedene Gründe.
Während der Name "Cognac" durch strenge Produktionsregeln für die Spirituose geschützt ist, darf die Bezeichnung "Branntwein" für jede aus Fruchtwein destillierte Spirituose verwendet werden.
Weiterhin kann ein Branntwein grundsätzlich in jeder Region (oder Weinregion) der Welt hergestellt werden, wohingegen Cognac ausschließlich aus der Gegend rund um das französische Städtchen Cognac stammt.
Wir präsentieren: Cognac und andere Branntweine
Probieren geht über Studieren – deshalb widmen wir uns nun einer Auswahl von Spirituosen, die es sich garantiert zu kosten lohnt.
Camus VSOP Borderies Single Estate Cognac
Der Camus VSOP Borderies Single Estate Cognac stammt aus dem kleinsten der sechs Cognac Anbaugebiete: dem AOC Borderies. Die traditionellen Gehöfte der Charente-Region weisen als Umgrenzung ihrer quadratischen Innenhöfe eine Steinmauer auf, die auch "Border" genannt wird. Von dieser Mauer hat der Name Borderies seinen Ursprung.
Die aus den Weinbergen der Domaine Camus stammenden Ugni-Blanc-Trauben, aus denen Cognac oft hergestellt wird, kommen in dem VSOP zu ihrer schönsten Ausdrucksform. Es ist nicht überraschend, dass dieser Cognac eine Reihe von Auszeichnungen erhalten hat. Beim World Spirits Award im Jahr 2019 gewann er Gold, genauso wie bei der World Spirits Competition in San Francisco im Jahr 2018 und wie beim Wettbewerb 'The Spirits Business – The Cognac Masters' im selben Jahr. Bei der World Spirits Competition in San Francisco gewann der edle Tropfen sogar Doppel-Gold.
Der Camus VSOP Borderies überzeugt mit Noten von Vanilleschoten, Orangenschalen und einer blumigen Würze, die sich im Bouquet entfalten. Auch farblich ist dieser Cognac von einem leuchtenden Orangegelb geprägt, umspielt von bernsteinfarbenen Reflexen, für die Cognac so bekannt ist. Und auch sein cremiger, körperreicher Abgang ist verführerisch – ein Holzaroma und eine bemerkenswerte Frische gehen Hand in Hand.
Courvoisier VS
Das Cognac-Haus Courvoisier gibt es als Unternehmen schon seit 1828 und ist heute eins der vier führenden Cognac-Häuser der Welt. Der Cognac dieses Hauses war der Legende nach wohl der Favorit von Kaiser Napoleon, weshalb er auch als "Napoleon Cognac" bezeichnet wird.
Im Courvoisier Very Special sind unterschiedlich lange gelagerte Cognacs vermählt und so bietet er ein außerordentlich großes Geschmacksspektrum. Der Courvoisier Very Special ist ein Blend aus verschiedenen Crus, deren Alter zwischen drei und sieben Jahren liegt. Vor allem besteht dieser Cognac aus Fins Bois und etwas Petite Champagne – wirklich köstlich!
Auch der Courvoisier VS hat eine Auszeichnung gewonnen, nämlich die Silbermedaille bei der World Spirits Competition in San Francisco im Jahr 2016. Es lohnt sich also definitiv, ihn zu verkosten.
Seine Farbe erinnert an schimmernden Bernstein, sein Duft ist von Vielfalt geprägt: Frisch und fruchtig duftet der Courvoisier Very Special nach Noten von Eichenholz und Vanille sowie von Crème brûlée und kandierter Orange. Im Geschmack überzeugt dieser Cognac mit einer harmonischen, runden Fülle, die von fruchtigen Noten und Eichenholz umspielt wird. Es scheint, als hätte Napoleon immerhin einen guten Geschmack gehabt, wenn es um Cognac geht.
Asbach Original 3 Jahre
Wie schon erwähnt, gibt es Marken für Branntwein, die einen Kultstatus haben. Und eine der Kultigsten ist Asbach. Das hat natürlich gute Gründe, die man am besten in der Praxis selbst erforscht, wir wollen dir jedoch bereits einen Vorgeschmack bieten.
Der Asbach Original 3 Jahre ist ein Brand, dessen jüngster Anteil dem Namen entsprechend für mindestens drei Jahre im Eichenholz reift. Mit diesem Exemplar hat die Rüdesheimer Kellerei ihrer Tradition von Hochwertigkeit und Qualität noch einmal einen besonderen Ausdruck verliehen.
Seine vollmundigen, süßlichen Noten von reifen Trauben und edlem Eichenholz garantieren ein unvergleichbares Geschmackserlebnis, während das Auge sich an der schönen Topasfarbe erfreuen kann.
Cardenal Mendoza Brandy de Jerez
Hier haben wir es mit einem weiteren traditionsreichen Unternehmen zu tun, dessen Geschichte mehr als 200 Jahre zurückreicht. Der Cardenal Mendoza wird im Herzen des spanischen Sherry-Anbaugebietes produziert.
Dieser Branntwein ist von höchster Qualität – ein feiner spanischer Brandy, der perfekt zum Kaffee oder zu einer hochwertigen Zigarre genossen werden kann. Auch nach einem leckeren Essen ist der Cardenal Mendoza ein purer Genuss. Wer denkt da nicht gleich an Urlaub und Entspannung?
Metaxa 12 Stars
Der Metaxa 12 Stars ist ein sehr besonderer Branntwein. Er wird kunstvoll aus wertvollen Weindestillaten hergestellt, die zwölf Jahre lang in Eichenfässern lagern. Dabei handelt es sich um exquisite Muskatweine, die von der ägäischen Insel Samos stammen. Dort werden die Trauben mit aller Sorgfalt von Hand gelesen. Ein Bouquet von feinen Kräutern vollendet den Metaxa 12 Stars zu einer mediterranen Köstlichkeit.
Der aromatische Duft dieses Branntweins ist unvergesslich. Eine Kombination aus getrockneten Feigen, Orangenschalen und den besagten Kräutern garantiert pure Sinnlichkeit.
Der Metaxa 12 Stars leuchtet bernsteinfarben und wird von kupferfarbenen Reflexen umspielt. Sein Geschmack ist auf gekonnte Art vielfältig – dieser Branntwein verführt mit einem samtigen, seidigen Aroma, das an Komplexität nicht zu wünschen übrig lässt. Sein intensiver Charakter ist von Noten von dunklem Kakao, in Honig eingelegten Feigen und Pflaumen sowie von getrockneten Orangen geprägt. Ein Hauch von Süßholz gibt dieser kunstfertigen Komposition einen weiteren Twist.
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